Die Stadt Kassel hat ihr umfangreiches Fußverkehrskonzept vorgelegt und in den Ortsbeiräten darüber beraten lassen. In dem Konzept sind Leitlinien festgeschrieben, anhand derer Verkehrswege künftig fußgängerfreundlicher gestaltet werden sollen. Noch ist das Papier nicht von den Stadtverordneten beraten worden, aber schon gibt es neben Lob auch viel Unmut aus den Ortsbeiräten. Wir fassen die Kritikpunkte und die städtische Reaktion darauf hier zusammen.
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Das Konzept stößt mit seinen Empfehlungen besonders dort bei einigen Ortsbeiräten auf Kritik, wo die Bedingungen für Autofahrer verschlechtert werden sollen. Wie die HNA berichtete, sehen die Empfehlungen vor, überall dort auf bestehende Gehwegparkplätze zu verzichten, wo der Platz auf den Bürgersteigen für Fußgänger (auch mit Rollstühlen und Kinderwagen) zu stark eingeschränkt werde. Zudem sollen Gehwege bei künftigen Straßenneuplanungen – insofern es die baulichen Bedingungen vor Ort zulassen – mindestens 2,70 Meter breit sein.
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Widerspruch kommt unter anderem aus dem Wolfsanger: „Angestrebte Fußwegebreiten von 2,70 Meter und das generelle Verbot des Parkens auf Gehwegen führen zu einem massiven Verlust von dringend benötigten Anwohnerparkplätzen“, findet Michaela Reuter (CDU) vom dortigen Ortsbeirat. Der Ortsbeirat Wolfsanger lehnte den Entwurf ab, weil er zu einseitig auf die Bedürfnisse Fußgänger eingehe und die anderen Verkehrsarten zu sehr belaste.
Auch unter anderem aus den Ortsbeiräten Kirchditmold und Unterneustadt gab es von den CDU-Mitgliedern Kritik am Verlust dieser Stellflächen für die Anwohner.
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