Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.
Jo, wenn mich ein Kind fragt, ob es Pudel gibt, die durch’s All fliegen, dann sage ich ja erstmal auch “Nein”, auch wenn ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen lasse, falls man doch ein Rudel Pudel hinter’m Pluto findet.
Für mich ist die Unterscheidung zur agnostischen Weltansicht reine Semantik. Während Agnostiker das “theoretisch können wir’s nicht wissen” in den Fokus stellen, ist das für mich nur eine Randnotiz, weil es sowieso auf alles zutrifft.