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Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.

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    4 days ago

    One theory of the spread of contagious diseases that were not spread by direct contact was that they were spread by spore-like “seeds” (Latin: semina) that were present in and dispersible through the air. In his poem, De rerum natura (On the Nature of Things, c. 56 BC), the Roman poet Lucretius (c. 99 BC – c. 55 BC) stated that the world contained various “seeds”, some of which could sicken a person if they were inhaled or ingested.[7][8]

    The Roman statesman Marcus Terentius Varro (116–27 BC) wrote, in his Rerum rusticarum libri III (Three Books on Agriculture, 36 BC): "Precautions must also be taken in the neighborhood of swamps… because there are bred certain minute creatures which cannot be seen by the eyes, which float in the air and enter the body through the mouth and nose and there cause serious diseases."[9]

    Diese wurde zu ihrer Zeit eben nicht weiter verfolgt, weil mit der Miasmentheorie der beobachtbare Horizont erreicht war. Zur Miasmentheorie heißt es im Artikel:

    Miasma was considered to be a poisonous vapor or mist filled with particles from decomposed matter (miasmata) that was identifiable by its foul smell. The theory posited that diseases were the product of environmental factors such as contaminated water, foul air, and poor hygienic conditions. Such infections, according to the theory, were not passed between individuals but would affect those within a locale that gave rise to such vapors.

    Damit stehen beide Theorien schon historisch im Widerspruch und die später bestätigte Germ-Theory “litt” darunter, dass die Grenzen auf das Beobachtbare gezogen wurden. Damit wäre die von dir vertretene Einstellung z.B. im 14. Jahrhundert eher bei einem Anhänger der Miasmentheorie, als bei einem Anhänger der Germ-Theory (in ihren frühen Formen) zu finden.

    Zunächst würde dieses Argument nur zu dem Schluss führen, dass es eine unabhängige, vom bekannten Universum gelöste Ursache geben müsste, dass diese Ursache Gott oder göttlich wäre, müsste einzeln nachgewiesen werden.

    Zunächst wie gesagt, wenn man Göttlichkeit annimmt, dann muss diese singular sein. Den Beweis von Gott sehe ich auch nicht im Kosmos direkt, sondern in den authentischen Überlieferungen und deren Schlüssigkeit, sowie dass das Wirken von Propheten wie Mohammed, Jesus und Moses nicht plausibel ohne Gott erklärt werden kann.

    Man kann schlichtweg sämtliche Überlieferungen ablehnen. Wenn man jedoch keine anderen Überlieferungen hat, die nachweislich schlüssiger sind, kommt man an der Stelle wiederum in den Zirkelschluss, dass es nicht wahr sein kann, weil Göttlichkeit nicht wahr sein darf.

    Deswegen sehe ich Atheismus auch als eine Form von Glauben an. Nur wenn Atheismus dann als vermeintlich wissenschaftlich erhoben wird, widerspreche ich, weil die Trennung zwischen Wissen und Glauben verloren geht. Insofern ist Agnostizismus, im Sinne der Begrifflichkeiten im Artikel dann auch “wissenschaftlicher” als Atheismus. Beide theoretische Möglichkeiten -Existenz oder Nichtexistenz von Gott- werden als prinzipiell gleichwertig betrachtet. Das deckt sich dann auch mit den Beobachtungen der Studie zum Verhalten und Selbstwahrnehmung von Agnostikern, verglichen mit Atheisten und religiösen Menschen.

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      4 days ago

      Also erst einmal waren beide Lehren keine Theorie im wissenschaftlichen Sinne. Deswegen habe ich den Begriff Lehrer verwendet. Zweitens weiß ich immer noch nicht, was du meinst, wenn du mich fragst, wie ich damit “umgehe”.


      Zunächst wie gesagt, wenn man Göttlichkeit annimmt

      Aber warum sollte man Göttlichkeit annehmen?

      Was genau am Wirken deiner Propheten kann nicht ohne Gott erklärt werden?

      Wenn man jedoch keine anderen Überlieferungen hat, die nachweislich schlüssiger sind,

      Schlüssiger im Bezug worauf? Was wird denn damit erklärt, welche Fragen beantwortet?

      Deswegen sehe ich Atheismus auch als eine Form von Glauben an.

      Und das ist eine Fehlansicht. Grundsätzliche ist Atheismus die Ablehnung eines Glaubens an einen oder mehreren Götter, oftmals damit begründet (anders als im Artikel definiert, was ich an anderer Stelle schon kritisiert habe) dass Beweise für die Behauptung der Existenz eines oder mehrerer Götter fehlen. Das ist schlicht die Anwendung der wissenschaftlichen Methodik. Die (agnostische) Behauptung, man könne weder die Existenz noch die Nichtexistenz beweisen, halte ich für wertlos im wissenschaftlichen Sinne.

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        4 days ago

        Das ist schlicht die Anwendung der wissenschaftlichen Methodik. Die (agnostische) Behauptung, man könne weder die Existenz noch die Nichtexistenz beweisen, halte ich für wertlos im wissenschaftlichen Sinne.

        Dann hättest du nach diesem Ansatz die “Lehre” von lebendigen Keimen als Ursache von Krankheiten vor der Mikroskopie genauso abgelehnt. An dem Beispiel sollte dann deutlich werden, warum “Es gibt weder [für mich überzeugende] Beweise in die eine, noch die andere Richtung” wissenschaftlicher ist, als die pauschale Ablehnung.

        Wenn man das konsequent weiter anwendet, ist auch das Problem, dass deine Annahme vom wissenschaftlichen Konsens zu bestimmten Themen auch in der jetzigen Zeit nur subjektiv ist. Jemand “erzählt” dir, dass z.B. menschengemachter Klimawandel der Konsens in diesem Feld ist. Du wirst, sofern es nicht genau dein Feld ist, aber bestenfalls nur einen Bruchteil der Studien in diesem Feld selbst gelesen haben, wenn überhaupt. Da deine Lebenszeit verglichen mit dem Umfang an wissenschaftlichen Studien und Theorien nur sehr begrenzt ist, hast du niemals die Möglichkeit mehr als nur einen kleinen Teil selbst zu untersuchen und zu plausibilisieren. Den Rest musst du zwangsläufig “glauben”, oder grundsätzlich ablehnen.

        Damit wären wir dann auch bei der Frage, inwieweit du dich mit Theologie beschäftigt hast, um zu überprüfen, ob die Ablehnung von Göttlichkeit in deinem subjektivem Rahmen tatsächlich die wissenschaftlichere Variante ist, als agnostisch zu sein.

        Zu den Fragen, was plausibel ist und was nicht: Nach der authentischen Überlieferung war Mohammed ein arabischer Schafhirte und später Händler aus einfachen Verhältnissen, der weder lesen noch schreiben konnte. Der Quran gilt als ein Meisterwerk der Poesie und enthält detaillierte Beschreibungen zu Moses und anderen frühen Propheten, die schlüssig mit der Torah sind. Dazu hat er trotz der Verfolgung durch die Polytheisten von Mekka innerhalb von 23 Jahren einen Staat aufgebaut, der die arabische Halbinsel und in der nächsten Generation weite Teile von Ägypten, Persien und dem Levant erobert und das byzantische und persische Reich zurückgedrängt hat.

        In der Summe übersteigt dies, was ein Mensch realistisch leisten kann. Anders als z.B. mit der Bibel und den Überlieferungen zu Jesus bestehen umfassend mehr Aufzeichnungen , sowohl von innerhalb der islamischen Regionen, wie auch außerhalb. Weiterhin wurde auch die arabische Sprache der Zeit erhalten und damit verbunden die direkte Interpretation, anders als etwas bei der Bibel, deren lateinische und altgriechischen Texte wiederum Übersetzungen aus Aramäisch und anderen Sprachen war.

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          4 days ago

          Dann hättest du nach diesem Ansatz die “Lehre” von lebendigen Keimen als Ursache von Krankheiten vor der Mikroskopie genauso abgelehnt.

          Möglicherweise. Oder ich hätte gesagt, dass es genügend plausible Hinweise gibt, die eine weitergehende Untersuchung notwendig macht.

          Wenn man das konsequent weiter anwendet, ist auch das Problem, dass deine Annahme vom wissenschaftlichen Konsens zu bestimmten Themen auch in der jetzigen Zeit nur subjektiv ist. Jemand “erzählt” dir, dass z.B. menschengemachter Klimawandel der Konsens in diesem Feld ist. Du wirst, sofern es nicht genau dein Feld ist, aber bestenfalls nur einen Bruchteil der Studien in diesem Feld selbst gelesen haben, wenn überhaupt. Da deine Lebenszeit verglichen mit dem Umfang an wissenschaftlichen Studien und Theorien nur sehr begrenzt ist, hast du niemals die Möglichkeit mehr als nur einen kleinen Teil selbst zu untersuchen und zu plausibilisieren. Den Rest musst du zwangsläufig “glauben”, oder grundsätzlich ablehnen.

          Nein, das ist zu simpel gedacht. Zum einen habe ich im Physikstudium gelernt, wie man Studien so liest, dass man auch ohne eine genaue Untersuchung der Studie mit einem gewissen Grad an Sicherheit Aussagen über ihre Plausibilität treffen kann, dann gibt es Metastudien, die besagte Studien doch genauer unter die Lupe nehmen und aus dem Grad der Plausibilität der Studien eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit bestimmter Ergebnisse machen, dann gibt es da noch die empirische Autorität (Person A hatte sehr oft Recht und Person B, die ebenfalls sehr oft Recht hatte, stützt die Aussagen zu Thema X, dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Aussagen von Personen A zu Thema X zutreffen, hoch) usw.

          Damit wären wir dann auch bei der Frage, inwieweit du dich mit Theologie beschäftigt hast, um zu überprüfen, ob die Ablehnung von Göttlichkeit in deinem subjektivem Rahmen tatsächlich die wissenschaftlichere Variante ist, als agnostisch zu sein.

          Ich habe mir verschiedene “Gottesbeweise” angesehen, sie mit logischen Werkzeugen überprüft und keines für überzeugend gehalten.

          In der Summe übersteigt dies, was ein Mensch realistisch leisten kann.

          Ähnliches könnte man auch über sehr viele andere Personen behaupten, und auch davon wird vieles mit göttlicher Abstammung erklärt. Alexander der Große dürfte da das bekannteste Beispiel sein. Oder (um mal die göttliche Abstammung als Erklärung auszuklammern) moderne Olympioniken. Michael Phelps hat scheinbar übermenschliches geleistet.

          Und wie an anderen Stellen schon gesagt, außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise. “Ich kann es mir nicht anders erklären, also Gott” reicht da nicht aus.

          • Saleh@feddit.org
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            4 days ago

            Nein, das ist zu simpel gedacht. Zum einen habe ich im Physikstudium gelernt, wie man Studien so liest, dass man auch ohne eine genaue Untersuchung der Studie mit einem gewissen Grad an Sicherheit Aussagen über ihre Plausibilität treffen kann, dann gibt es Metastudien, die besagte Studien doch genauer unter die Lupe nehmen und aus dem Grad der Plausibilität der Studien eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit bestimmter Ergebnisse machen, dann gibt es da noch die empirische Autorität (Person A hatte sehr oft Recht und Person B, die ebenfalls sehr oft Recht hatte, stützt die Aussagen zu Thema X, dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Aussagen von Personen A zu Thema X zutreffen, hoch) usw.

            Und wie oft machst du das konkret? Wie gehst du damit um, dass Art und Aufbau von Studien je nach Fach unterschiedlich sind? Ich kann dank Ingenieursstudium Studien in naturwissenschaftlich-technischen Fächern “lesen”. Ob ich bei organischer Chemie wirklich verstehe, was passiert, wage ich trotz bestandener Nebenfachklausur zu bezweifeln. Wenn es dagegen in Gesellschaftswissenschaften geht, würde ich mir nicht anmaßen, Plausibilität sicher bewerten zu können.

            Zu guter letzt ist deine empirische Authorität auch nur auf Basis des Ausschnittes and wissenschaftlichem Diskurs, den du kennst. Die “empirische Authorität” ist dabei wieder ein subjektiver gesellschaftlicher Feedback-Loop Prozess. Irgendwo hatte ich auch geschrieben, dass es den Spruch gibt, dass wissenschaftlicher Fortschritt in Generationen geschieht, weil erst die Alten ausscheiden müssen, bevor neuen Ideen Raum gegeben wird. Ohne eigene Überprüfung, die du zeitlich bis auf dein Spezialgebiet nicht leisten kannst, bist du dann darauf angewiesen dem zu glauben, was du hörst/liest. Das wird häufig darauf hinauslaufen, was du zuerst gehört/gelesen hast, dass mit deinem bisherigem Weltbild/Wissen zusammenpasst.

            Aus meiner Sicht überschätzen Atheisten, die ihren Glauben als “wissenschaftlich begründet” erklären, die Grenze ihres Wissens und unterschätzen den Umfang ihres Glaubens. Das deckt sich auch mit dem Ergebnis der Studie, von der der Artikel im Spektrum berichtet.

            • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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              4 days ago

              Atheismus. Ist. Kein. Glaube. Es. Ist. Die. Abwesenheit. Des. Glaubens.

              Sorry dass ich darauf so pissig reagiere, aber das höre und lese ich zu oft. Ich hab auf verschiedene Arten versucht zu erklären, und wenn du es immer noch nicht raffst oder nicht raffen willst, lohnt es sich nicht, weiter zu diskutieren.

              Ich kann dir auf Youtube Kanäle wie Rationality Rules, Forrest Valkai oder The Line (da kannst du auch selber anrufen, wenn du Bock hast, die Position zu debattieren) empfehlen, aber ich bin raus.

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                4 days ago

                Wenn du zu etwas kein gesichertes, weil selbst validiertes, Wissen hast, dann bist du dazu entweder neutral, oder du musst das fehlende Wissen mit Glauben füllen. Das tust du tagtäglich. Du liest einen Artikel in der Zeitung. Du hast in den allermeisten Fällen keine Möglichkeit direkt zu überprüfen, ob der Artikel die Wahrheit wiedergibt. Also glaubst du, dass der Artikel stimmt, oder du glaubst, dass der Artikel nicht stimmt.

                Du liest im Wetterbericht, dass heute Mittag bei dir Temperaturen zwischen 20 und 25 °C erwartet werden. Du kannst es erst Wissen, wenn es soweit ist. Also hast du nur die Optionen, dass du dem Wetterbericht glaubst, dass du dir keine Meinung bildest, oder dass du ihm nicht glaubst, also glaubst, dass die Vorhersage falsch sein wird. Das sind alles subjektive Entscheidungen. Und Atheismus ist eben nicht objektiv, sondern subjektiv. Die Annahme, dass es etwas nicht gibt, weil du keine Beweise dafür siehst, ist willkürlich und empirisch häufig als falsch wiederlegt, Beispiel Mikroorganismen statt Miasmen,

                Damit ist Atheismus ein Glauben, weil du Position beziehst. Damit verlässt du zwangsweise das Wissen im Sinne wissenschaftlicher Methode. ich habe versucht, dass an den umfangreichen Beispielen aus dem Alltag deutlich zu machen. Indem du deinen Glauben in anbetrachtet fehlendem Wissens zu Wissen verklärst, bestätigst du sowohl, qwas der Artikel gefunden hat, wie auch was meine Kritik an häufig anzutreffenden Atheisten ist.

                Vielleicht wird es mathematisch deutlich:

                Religiöse Menschen sagen 1
                Agnostiker sagen 0
                Atheisten sagen -1

                Du kannst -1 nicht ohne 1 definieren. -1 ist nicht neutral wie 0. Der Betrag von 1 und -1 ist gleich.

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                  4 days ago

                  Wenn du das glauben willst…

                  Wieso verstehen religiöse Menschen eigentlich nie, dass es Unterschiede gibt zwischen Glauben im religiösen Sinne und Glauben im Sinne von empirisch begründbaren Annahmen.

                  Was du schreibst, zeigt nur, dass du nie versucht hast, mir zuzuhören. Deswegen wird das hier mein letzter Kommentar zu diesem Thema sein. Ich habs satt, das Leute mir erzählen, was ich angeblich glaube, oder was sie glauben was ich gesagt habe und ähnlichen Blödsinn.

                  Wie gesagt, ruf gerne mal bei The Line an.