• KomfortablesKissen@discuss.tchncs.de
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    2
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    15 hours ago

    Das hier ist also kein Versuch den Unterricht zu verschlimmbessern, sondern der Ansatz Kinder erstmal “leiden” (mir fällt grade kein besseres Wort dafür ein) zu lassen, verstehe ich das richtig? Wenn die Kinder von sich aus eine Lösung in der Mathematik suchen, dann werden die Ergebnisse besser (außer bei abstrakten Aufgaben)? Klingt interessant. Hier würde ich gerne mal eine Langzeitstudie zu sehen.

    Außer natürlich dieser Artikel soll sagen, dass Kinderarbeit den Kindern hilft.

  • Onionguy@lemm.ee
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    20 hours ago

    Wieso redet man eigentlich immer über Mathe und Steuererklärung statt über soziale emotionale, psychologische Themen? Wenn was in der Schule zu kurz kommt dann jawohl Training in diesen Kompetenzen.

  • Krik@lemmy.dbzer0.com
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    23 hours ago

    Was mir gerade einfällt:

    Es hätte tierisch geholfen, wenn die Schule einen auf das tatsächliche selbständige Leben vorbereitet hätte. Also z. B. wie macht man eine Steuererklärung (ruhig mehrere Szenarien durchspielen), was ist mit den ganzen Versicherungen (HaftPLICHT?), Soli, wie ist das mit einer Wohnung mieten oder einem Haus oder Auto kaufen, welche Rechte und Pflichten hat man dadurch, Bafög, GEZ, usw.

    Das sind alles Sachen, die ich damals bei meinen Eltern erfragen musste, weil die Schule NICHTS darüber gelehrt hat. Dabei ist das alles wichtig und betrifft jeden. Die Schule sollte einem so was beibringen und nicht Effi Briest analysieren lassen (boring as fuck).

    • Grtz78@feddit.org
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      1
      ·
      13 hours ago

      Ja, ok. Hat meine Schule damals versucht. War unterm Strich das einzige mal in meinem Leben, dass ich ein Scheckbuch ausgefüllt habe …

      Gesetzestexte und Ausführungsbestimmungen im Deutschunterricht zu zersägen hat mir da für Steuer und Versicherungen mehr geholfen. Außerdem konnte ich so frühzeitig ein Feindbild aufbauen.

  • cows_are_underrated@feddit.org
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    61
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    2 days ago

    Jetzt mal ernsthaft, wenn wir nur fürs reale Leben relevante Mathematik machen, können wir nach der 8ten Klasse das ganz seien lassen. Schule soll einen auf die weitere Bildung vorbereiten und dafür ist eine gewisse komplexe Mathematik unabdingbar, weil es in vielen Studiengängen sowieso dran kommt.

    • Richard@lemmy.world
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      2 days ago

      Aber diese Studiengänge sind auch das “reale Leben”. Tag für Tag ist fortgeschrittene Mathematik in allem um uns herum, in allem was wir benutzen, und wir sollten den Anspruch haben, eine gebildete Bevölkerung zu haben, nicht nur eine, die das Nötigste (aber nicht mehr als das) auf die Reihe bekommt. (Also prinzipiell kein Widerspruch zu deinem Kommentar.)

      • Gollum@feddit.org
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        1 day ago

        Denke ich doch auch, alle meckern immer wegen Mathematik, aber kaum über andere Fächer.

        Diese Begründung kann man beinahe, bei allen Fächern anlegen und argumentieren diesbezüglich beschneiden. Wer braucht Musik, Notenlesen oder guten Gesang, im normalen Leben? Wer es können will kann es ja privat machen. Warum hat man Kunst, Sport oder Geographie, wenn ich im Laden vor schnaufen das Regal sowieso nicht finde… Bildung ist eben mehr als nur das nötigste.

        Ich habe allerdings das Gefühl, das Mathematik aus allerlei Gründen vielen sehr schwer fällt und deswegen ggf. auch weniger Spaß bereitet, was solche Artikel oder Stammtischgespräche fördert.

      • muelltonne@feddit.org
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        1 day ago

        Nein, da würde ich dir widersprechen und das sage ich dir als jemand, der studiert hat und jetzt einen Beruf hat und so. Unis sind völlig künstliche Geschöpfe, deren Inhalte wenig mit dem normalen Arbeitsleben zu tun haben. Gerade Prüfungen sind völlig künstlich gestaltete Umgebungen - ich hab z.B. in meinem bisherigen Arbeitsleben nie nur mit einem Taschenrechner bewaffnet komplizierte Mathematik machen müssen, ohne dass ich mal was nachschlagen könnte, einen Kollegen um Rat fragen dürfte oder unter so extremem Zeitdruck. Auf Papier, ohne Computerunterstützung.

        Das macht ja vllt. Sinn, um Sachen beizubringen und anders kriegst du höchstwahrscheinlich auch keinen Hörsaal mit 500 Erstis geprüft, aber wir sollten nicht so tun als ob Matheklausuren irgendwie die Realität widerspiegeln, in der Mathematik normalerweise praktiziert wird.

        • Laser@feddit.org
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          14 hours ago

          Es ist schon richtig, dass Prüfungen eher wirklichkeitsfremd sind. Aber der jeweilige Abschluss bestätigt eben hauptsächlich, dass man diese Prüfungen bestanden hat. Wenn das nun für einen Beruf nicht relevant ist, sollten es doch die Arbeitgeber sein, die aufhören sollten, auf den Abschluss zu bestehen. Tun sie aber nicht.

        • Flipper@feddit.org
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          ·
          1 day ago

          Ich durfte immer mindestens eine Formelsammlung mitbringen. Bei Mathe so viel wie ich wollte, inklusive Bücher etc.

          • muelltonne@feddit.org
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            1 day ago

            Ich nicht. Ist aber auch egal, auch Rechnen abstrakter Formeln unter Zeitdruck mit Formelsammlung ohne Austausch mit anderen Menschen ist nicht übliches Vorgehen

    • Jesus_666@lemmy.world
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      10
      ·
      1 day ago

      Wenn ich an meinen Matheunterricht zurück denke, dann bestand der so ungefähr von der 9/2 bis zur 13/1 durchgehend aus Kurvendiskussion und eng verwandten Disziplinen. Ich hatte in der 13/2 dann Stochastik, weil die Note eh nicht ins Abi einging, aber laut Lehrplan wäre wieder Kurvendiskussion dran gewesen.

      Ich habe in meinem späteren Leben praktisch nie Kurvendiskussion gebraucht, aber Stochastik durchaus. Oder Mengenlehre. Komplexe Zahlen. Statistik. Das meiste davon wurde mir an der Uni in zwei Vorlesungen namens “Mathematik für Informatiker” beigebracht, weil die Uni nicht vorhatte, irgendwelchen Lehrplänen zu trauen.

      Dinge wie beispielsweise Zindeszinsberechnung oder Stochastik würde ich unbedingt jedem Schüler zumindest grundlegend beibringen wollen, weil beides dabei helfen kann, unintuitive Risiken besser einzuschätzen. (Und ja, Zinseszins ist nur eine stumpfe Rechenreihe, aber aber wird trotzdem oft genug falsch eingeschätzt, dass ich das gerne explizit hätte.)

  • Samsy@lemmy.ml
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    11
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    1 day ago

    Ich hab in meiner Beruflichen Laufbahn “zwischendurch” mal drei Jahre Unterrichtet und kann über meine pädagogischen Kollegen nur sagen: “bro, wtf?”

    Es gibt extreme Wahrnehmungsunterschiede zur Berufswelt zwischen Lehrern, die quasi nie die Schulbank verlassen haben und denjenigen die tatsächlich auch mal auf dem Arbeitsmarkt waren.

    Hab das damals aufgegeben, man zerbricht quasi an Lehrplänen, die zu erfüllen sind und an die man sich halten muss. Da ist ganz wenig Spielraum.

    • brewbart@feddit.org
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      16 hours ago

      An dieses Gefühl kann ich mich aus meiner eigenen Schulzeit sehe erinnern. In 13 Jahren hatte ich genau einen Lehrer der mir praktische Beispiele für Mathe geben konnte und selbst die waren zu abstrakt zum Verstehen. Mittlerweile weiß ich, dass mein Problem damals die Rechenkompetenz war, welche Anarbeitung sehr viel Panik vorm Scheitern im Studium gebraucht hat. Das hätte man einfacher haben können

  • AAA@feddit.org
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    21
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    2 days ago

    Schwere Probleme anzugehen und mit schweren Lösungswegen zu meistern schafft auch Selbstvertrauen, dass man neues (und schweres) lernen und schaffen kann.

    Das ist auch unabhängig von der Mathematik wichtig.

    • flora_explora@beehaw.org
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      1 day ago

      Hm ja, aber ich glaube die meisten Menschen nehmen gerade dies nicht mit aus dem Mathe-Unterricht, da sie von diesem abgehängt werden. Wenn man den Unterricht so gestalten würde, dass sich Schüler:innen dadurch in der Masse bestärkt fühlen würden, dann stimme ich dir da durchaus zu. Denn komplexe Aufgaben sind ja auch sicherlich sehr hilfreich, um in einer immer komplexer werdenden Welt klarzukommen und nicht auf Menschen wie Trump oder Merz hereinzufallen.

      • AAA@feddit.org
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        ·
        1 day ago

        Ein Kind versteht das auch nicht. Wenn du dem sagst “das brauchst du nie wieder, aber dadurch kannst du dich später in andere Probleme einarbeiten”, dann sagt es dir, dass es das später auch so kann. Ich denke diese Einsicht, dass es nicht umsonst war (selbst wenn man es wirklich nicht gebraucht hat) kann man erst als Erwachsener haben.

        • flora_explora@beehaw.org
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          1 day ago

          Nicht unbedingt. Man kann Kinder ja auch anders an komplexe Problemstellungen heranführen, so dass sie tatsächlich auch daran interessiert sind. Dafür müsste man aber noch mehr auf Kinder eingehen und woran die halt Interesse haben.

  • 𝘋𝘪𝘳𝘬@lemmy.ml
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    17
    ·
    2 days ago

    Abstrakter Mathematikunterricht bereitet Kinder nur ungenügend auf die Lösung alltagsweltlicher Rechenaufgaben vor. Umgekehrt sind Kinder, die ihre Rechenkünste in der realen Welt erworben haben, nur schlecht in der Lage, komplexe Mathematikaufgaben zu lösen. Zu diesem Schluss kommt eine US-amerikanisch-indische Forschungsgruppe um die Ökonomin und Wirtschafts-Nobelpreisträgerin Esther Duflo vom Massachusetts Institute of Technology. Die Fachleute befragten dazu 1436 Kinder, die in den indischen Städten Kalkutta und Delhi auf Märkten arbeiteten, sowie 471 indische Schulkinder ohne Verkaufserfahrung. Die Studienergebnisse sind im Fachmagazin »Nature« erschienen und unterstreichen nach Einschätzung der Fachleute »die Bedeutung von Lehrplänen, die die Kluft zwischen intuitiver und formaler Mathematik überbrücken«.

    • RQG@lemmy.world
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      26
      ·
      2 days ago

      Jeder der schon mal einen Ingenieur mit einem Mathematiker hat diskutieren hören, kennt das Problem.

      • Richard@lemmy.world
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        2 days ago

        Kannst du das bitte genauer erklären? Als angehender Ingenieur würde ich gerne wissen, was für ein Klischee das ist, damit ich damit umgehen und meine Verhaltensweisen anpassen kann.

          • Richard@lemmy.world
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            2 days ago

            Ok das ist lustig, trifft sicher auf einige zu 😅 Unserem einen Elektrotechnikprofessor sind aber symbolische / allgemeine Lösungen sehr wichtig, und als Nichtmathematiker ist es manchmal ätzend weil die Herleitungen so viel Zeit benötigen, es ist aber zweifelsohne super interessant und stimulierend für den Geist.

          • Zacryon@feddit.org
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            1 day ago

            Soetwas habe ich aber auch von Mathematikys gehört. Gut, die haben sich mit Numerik und angewandte Mathematik befasst, aber trotzdem.

            Für Skizzen ist Pi gerne 3. Für handschriftliche Annäherungen ist das auch vollkommen ausreichend. Aber je nach Bereich sind Ingenieurys sehr penibel, wenn es um Genauigkeit geht. Da wird bei Pi auch keine Ausnahme gemacht.

    • Saleh@feddit.org
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      13
      ·
      1 day ago

      “intuitiver Mathematik”. Als Verkäufer auf dem Markt braucht man nur Grundrechenarten. Und da ist Kopfrechnen reine Übungssache. Ob es dann besser wäre, ab der 5. Klasse für 7 Jahre Kopfrechnen zu üben, möchjte ich mal anzweifeln.

  • Obelix@feddit.org
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    12
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    2 days ago

    Ich find’s eh faszinierend, wie sehr der Schulmathematikunterricht versagt und dann als Belohnung für sein Versagen nur noch mehr Stunden auf Kosten anderer Fächer bekommt, weil STEM. Jeder Schüler hat in Deutschland mindestens 10 Jahre Schule. Mit zig Stunden Mathe jede Woche. Und was kommt am Ende bei raus? Ein erstaunlich großer Teil beherrscht selbst Basis-Fähigkeiten nicht. Viele denken, dass sie “Mathe nicht können”. Firmen plündern weite Bevölkerungsanteile schamlos aus, weil keiner einfachste Wahrscheinlichkeitsrechnung beherrscht oder Zinsrechnung.

    • Saleh@feddit.org
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      20
      ·
      1 day ago

      Und wie sieht das mit den anderen Fächern aus?

      10 Jahre Deutschunterricht. Und kannst du mir aus dem Stehgreif 5 Stilformen nennen und ein Gedicht aus der Romantik interpretieren?

      10 Jahre Musik und Kunst? Kannst du Noten lesen, Beethoven interpretieren und mir erklären, was den Stil von van Gogh vom Stil von Monet unterscheidet?

      5 Jahre Geschichtsunterricht? Weißt du noch, von wann bis wann der 30 Jährige Krieg ging?

      5 Jahre Geographieunterricht? Was ist eine Moräne? Und kannst du noch alle Hauptstädte der deutschen Bundesländer?

      • Obelix@feddit.org
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        1 day ago

        Das ist ehrlich gesagt bei mir völlig unterschiedlich:

        • Ja, ich kann noch Gedichte interpretieren. Mach ich erstaunlicherweise sogar häufiger, denn, wenn man mal ehrlich ist: Songtexte sind ja auch nur Gedichte mit Musikuntermalung. Ich bin aber natürlich nicht so bescheuert und schreibe das Versmaß auf.
        • Tragischerweise sind die von dir angesprochenen Themen bei mir nie im Musik- oder Kunstunterricht angesprochen worden. Im Rückblick völliges versagen der Lehrer
        • 30jähriger Krieg? Klar
        • Ja, Moränen und Hauptstädte kenne ich.
        • Saleh@feddit.org
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          1 day ago

          Dann ist bei dir in den Fächern mehr hängengeblieben als bei mir. 30 Jährigen Krieg müsste ich z.B. noch mal nachschlagen und die Hauptstädte von Niedersachsen und NRW würde ich mit Hannover und Essen? vermuten.

          Dafür weiß ich noch, dass sich die Seitenhalbierenden vom Dreieck im Mittepunkt des Außenkreises schneiden und die Winkelhalbierenden im Mittepunkt des Innenkreises. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, wie ich das “warum muss man das Wissen?” im Matheunterricht gefragt habe, und welcher Mitschüler die Idee gegeben hatte, dass man so z.B. ein rundes Gebäude auf einer dreieckigen Grundfläche planen kann.

          Ich habe dann auch im weiteren Bildungsweg den STEM Schwerpunkt. Andere haben andere Schwerpunkte gewählt. Die Grundlage bleibt am Ende die allgemeine Bildung, die wir alle in der Schule bekommen haben. Da scheint die Qualität in den einzelnen Fächern auch v.a. von den Lehrenden abhängig zu sein, und weniger vom Fach an sich, oder wieviel Stunden dem Fach gegeben wurden.

            • Saleh@feddit.org
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              1 day ago

              War es doch Düsseldorf. Ich dachte Düsseldorf, aber dann, dass ich es vielleicht nur werwechselt habe, weil ich Düsseldorf sonst nur als Herkunftsstadt der Toten Hosen kenne.

      • flora_explora@beehaw.org
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        ·
        1 day ago

        Ich gebe dir recht, dass Schule echt kein gutes System ist. Aber es geht auch nicht darum, möglichst all diese Sachen auswendig zu lernen. Es geht darum, das lernen zu lernen und selber auf Lösungen zu kommen. Kritisches Denken zu lernen. Und wie du dir später eben Wissen eigenständig erschließen kannst. Das ist im Studium ja auch nicht anders. Ich weiß auch ganz viele Fakten aus meinem Studium nicht mehr. Aber ich habe gelernt, wie ich in meiner Disziplin eigenständig Wissen hervorbringen und Forschen kann.

  • remon@ani.social
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    1
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    2 days ago

    Wenn man die abstakte Mathematik versteht kann man sie aber einfach selbst auf die Alltagssituationen anwenden. Das ist ein Feature …

  • Krik@lemmy.dbzer0.com
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    3
    ·
    1 day ago

    Ich kann mich erinnern, wie ich in der Berufsausbildung einen einfachen Flächeninhalt ausrechnen sollte. Ich hab da verzweifelt überlegt, wie ich das mit dem Integral hinbekomme. Ich schaute zu einem Banknachbaren und dem ging es genauso. Auf das einfache a*b ist keiner von uns mehr gekommen.

    Da habe ich realisiert, wie sehr man in der Schule hochgezüchtet wird, Probleme zu lösen, die im Alltag so nicht vorkommen. Das, was in den höheren Klassen vermittelt wird, brauchen 95% der Leute nicht im Leben.

    • Aufgehtsabgehts@feddit.org
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      8
      ·
      1 day ago

      Viel wichtiger, als der tatsächliche Inhalt, der den meisten Menschen nur noch als Allgemeinwissensquelle dient, ist doch, Lernen zu lernen und darin geschult zu werden, wie verschieden Probleme in verschiedenen Bereichen angegangen werden können.

      Die vielen Möglichkeiten, Flächen zu berechnen, sind doch spannend und schulen das logische Denken. Alleine das Wissen darum, dass das in nichteuklidischen Räumen noch ganz anders zugeht, eröffnet für einige Schüler ganze Welten.

      Und obwohl ich den Deutschunterricht so gar nicht mochte (“das brauche ich doch nie im Leben”), freue ich mich jetzt, dass ich zumindest grob wüsste, wie ich eine Karikatur gründlich untersuchen kann, oder wie ich in Artikeln erkennen kann, welche Ziele der Autor mit verschiedenen Stilmitteln erreichen will.

      Das gilt für mich für alle Fächer, selbst Latein (mein Alptraumfach).

      • Krik@lemmy.dbzer0.com
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        23 hours ago

        Viel wichtiger, als der tatsächliche Inhalt, der den meisten Menschen nur noch als Allgemeinwissensquelle dient, ist doch, Lernen zu lernen und darin geschult zu werden, wie verschieden Probleme in verschiedenen Bereichen angegangen werden können.

        Das wird aber quasi gar nicht gelehrt. Man wird mit Wissen zum Auswendiglernen zugeschüttet und zur nächsten Leistungskontrolle muss das verinnerlicht sein. Ich erinnere mich, dass ich für ein Jahr einen Mathelehrer der alten Schule hatte, der damals noch Schüler gezüchtigt hat, wenn die Scheiße gebaut haben. Da sah der Unterricht so aus, dass anfangs vier Schüler an die Tafel mussten, wo die Sachen der letzten Stunde abgefragt und bepunktet wurden. Dann gab es neuen Stoff, der anschließend geübt wurde. Und die nächste Stunde wiederholte sich das. 2-3 mal die Woche. Vergessene Hausaufgaben wurden direkt mit 0/15 bewertet. Hat er dich nochmal erwischt, waren es dann 0/16, usw. Bei der Übung an der Tafel hat man übrigens nur 1-2 Punkte abstauben können. An einmal Hausaufgaben vergessen hat man also das ganze Schuljahr dran gearbeitet, das irgendwie wie auszugleichen. Toll…

        Ein Klassenkamerad hat den Lehrer dann mal senil genannt. Der wäre beinah von der Schule geflogen, weil dieser Lehrer gleichzeitig auch der Rektor war. :D Er wurde dann 65 und ging in Rente. Ich hörte, dass er dann noch ein Jahr in einer Schülerhilfe tätig war und danach in psychologische Behandlung musste. Auch toll…

        In Deutsch hatte ich bei Interpretationen (die gesamte Sekundarstufe II in diesem Fach bestand nur aus Interpretationen - ätzend) immer eine 4. Ich habe nie das liefern können, was die Lehrerin wollte. Ich habe auch bei Nachfragen nie herausgefunden, woran es eigentlich hapert.

        Aber es es war nicht alles schlecht. Ich hatte auch ein paar gute Lehrer, die die Schüler prima motivieren konnten. 👍

        • Aufgehtsabgehts@feddit.org
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          ·
          16 hours ago

          Ja, das ganze steht und fällt mit den Lehrern. Einige verstehen ihre eigenen Lehrauftrag nicht, oder denen sind durch zu viel Arbeit und zu enge Lehrpläne so die Hände gebunden, dass sie sich nicht so einsetzen können, wie sie es vielleicht möchten.

          Ich könnte mir aber vorstellen, dass ihr selbst bei dem autoritären Mathelehrer etwas gelernt habt: nur wenig über Mathe, aber dafür, wie man solche Menschen in Machtpositionen aushält. Das kommt ja leider im Alltag auch oft vor.