Der Frust beim CSU-Politiker Ullrich sitzt tief. Mit 28,4 Prozent hat er den Wahlkreis Augsburg-Stadt zwar knapp gewonnen. Wegen der neuen Wahlrechtsreform zieht er nun aber doch nicht in den Bundestag ein.

Rund 3 von 4 Wähler wollen ihn nicht, aber trotzdem scheint der Arme schwer beleidigt zu sein:

Als der CSU-Kandidat Volker Ullrich die Wahlversammlung der Stadt betritt, geht die Grünen-Politikerin Claudia Roth auf ihn zu. Doch Ullrich denkt gar nicht daran, seiner Konkurrentin die Hand zu schütteln. “Gehen Sie weg”, blafft Ullrich in Richtung Roth. “Sie sind keine Demokratin!”

Wie es demokratisch sein soll, dass jemand, der nur von einer aus vier Stimmen gewählt wurde, für alle abstimmt, sollte er mir mal erklären. Man sieht in den USA, wo dieses System schlussendlich hinführt.

  • Besen@feddit.org
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    12 hours ago

    Das Mehrheitswahlrecht mit Stellvertretern ist ohnehin ungerecht und in der Praxis äußerst problematisch, wenn es nicht durch ein Verhältniswahlrecht korrigiert wird. Wer mit gerade mal 28,4% der Stimmen “gewinnt”, sollte sich nicht beschweren.

    Das jetzige Wahlrecht ist einigermaßen akzeptabel, auch wenn ich mir für die Direktkandidaten so etwas wie eine Zustimmungswahl oder eine Bewertungswahl wünschen würde.