Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.
Okay vielleicht hab ich überreagiert, weil mich das Klischee Argument getriggert hat. Tut mir leid. Will niemandem was unterstellen.
Ich versuche es mal weniger polemisch.
Wenn man beweisen wollen würde "Es gibt einen Gott’, müsste man überhaupt erstmal definieren was “es gibt” und was “Gott” bedeutet.
Je nachdem wie man das betrachtet, kriegt man ganz unterschiedliche Antworten.
Wenn man ‘es gibt’ interpretiert im materiellen Sinn, also eine Ansammlung von Materie und Energie, die wir ‘Gott’ nennen, ich glaube da sind sich fast alle einig dass das für jede nicht abstruse Definition von ‘Gott’ (also kein Opa auf einem Berg oder Spaghetti Monster) sagen kann, was auch immer Gott ist, ist nicht Teil des materiellen Universums.
Ich finde also schon zu sagen ‘es gibt’ ist hier schon problematisch. Gibt es natürliche Zahlen? Wenn ja, was sind sie? Was ist ihre Essenz? Da gehen die Meinungen auch auseinander. Klar ist, genau wie Gott gibt es die Zahl 3 nicht als pure Abstraktion innerhalb der physischen Welt.
Wenn aber Gott mehr die Natur einer Zahl hat, kommen wir zu abstrakten Begriffen. Ist Gott eine Art Idee im platonischen reich der Ideen, und wir haben Zugang dazu wie zur Zahl 3 und können eine intuition entwickeln? Auch schwer zu sagen, die Zahl 3 ist definiert über ihre Beziehungen zu anderen zahlen, die Zahl 3 IST genau die Beziehung die alle Dinge die sich wie 3 verhalten instanziieren. Ist “gott” einfach das “Gute”? Aber wer definiert das ? Hier bricht sie Analogie etwas, weil spirituelle Systeme nicht die Formalität und Genauigkeit haben um sie nebeneinander zu legen und zu sagen “das ist der gemeinsame kern’”. Das wäre dann aber ein möglicher weg Gott abstrakt genug zu definieren, um ihm eine Art abstrakte Realität zu zuschreiben.
Alternativ kann man sagen “Gott ist alles” damit wären wir im Pantheismus und “es gibt Gott” ist trivialerweise erfüllt.
Weitere Variante: wir postulieren Gott als etwas außerhalb von allem was wir verstehen und kennen. Da sind wir nah an klassischen Vorstellungen , und die sorgen quasi apriori für unbeweisbarkeit. Sie schieben durch die Definition von Gott diesen direkt aus dem beweisbaren Bereich hinaus. Und damit ist es aber nicht unbedingt falsch sondern einfach nicht beweisbar.
Damit wären wir aber quasi bei der parallele zu den Unvollständigkeitssätzen. Zu jedem Zeitpunkt haben wir ein endliches system mit endlich vielen annahmen und Bekannten Fakten und akzeptierten Schlussfolgerungen und Methoden, aber Gott ist etwas im unendlichen limit über alle möglichen Systeme hinweg. Vielleicht existiert dieses limit, vielleicht nicht. In etwa wie die Vorstellung von Georg Cantor - Gott als die unerreichbare und unbeweisbare “absolute Unendlichkeit” (im Gegensatz zu der unendlichen Kaskade von Unendlichkeiten, die er durch die Formalisierung der Mengenlehre bewiesen hat)