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Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.

  • sobanto@feddit.org
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    5 days ago

    Ich behaupte einfach mal ganz dreist dass es zu Jesus deutlich mehr Quellen gibt als über viele andere Menschen der antike. Selbst wenn man nur das von der katholischen Kirche als kanonisch anerkannten Teil der Bibel anschaut gibt es dort vier Bücher und einige Briefe über das Leben Jesus. Diese sind im besten Fall auf 15-20 Jahre nach dem wirken Jesus datiert (Paulusbriefe), im schlimmsten viele Jahrzehnte so dass niemand der Jesus erlebt hat noch dem Autor berichten konnte. Dass sich eine jüdische Sekte oder eigene Religion um diese Handlung dreht zeigt die Geschichte Jesus in der Bibel mit einem deutlichen Bias.

    Ähnliche Probleme haben wir aber auch bei anderen historischen Figuren. Über einige römische Kaiser weiß man nur über relativ wenige Quellen, die aus Sicht des Nachfolgers die den von ihnen gestürzten Vorgänger wenig Schmeichelhaft berichten. Alternativ haben wir teilweise das genaue gegenteilige Problem, Quellen die zu nett sind und die Figur überhöhen. Und dass Autoren teilweise Jahrhunderte, also nicht mal Jahrzehnte nach den Ereignissen lebten ist auch nicht so ungewöhnlich wie man es sich wünscht. Zeugnisse mancher Herrscher sollten vom Erboden getilgt werden, entsprochen wenig Quellen gibt es.

    Gerade für die Zeit der antike ist jesus zumindest eine Figur über die man auch ohne Glauben eine Aussagen treffen kann die vermutlich nicht falsch sind:

    • lebte um kurz vor bis vmtl ca 30 nach unserer Zeitrechnung
    • war ein Wanderprediger in Palestina; dort muss er Menschen nachhaltig beeindruckt haben, Dinge die zumindest auf die Menschen damals wie Wunder gewirkt haben (mögliche Thesen was die in der Bibel beschrieben Wunder rational erklären gibt es genug)
    • wurde während der Herrschaft von Pilatus hingerichtet.

    Kann man daraus schließen dass jeder der nicht an Gott glaubt in die Hölle kommt? Defintiv nein, aber so zu tun als ob alles Hokus Pokus zur Unterdrückung der einfachen Menschen wäre ist eindeutig Quatsch. Was aus den Quellen ab, sagen wir einfach mal dem Jahr 300* gelesen wurde ist wieder eine ganz andere Geschichte. *Jahr einigermaßen willkürlich gesetzt, irgendwann halt als sich einigermaßen feste Strukturen gebildet haben, so tief für Jahreszahlen bin ich im frühen Christentum doch nicht drin.

    PS: zu spät am Handy getippt, Rechtschreibung und grammatik sind unter aller sau, danke weiß ich selbst.

      • sobanto@feddit.org
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        5 days ago

        “eine einzelne Quelle reicht nicht aus.”

        Es gibt mehr als eine Quelle, zumindest zu Jesus, selbst wenn man nur das was die katholische Kirche genehmigt anschaut. Vergangenheits-ich war müde.

        • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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          5 days ago

          Aber es geht nicht um die Existenz Jesus. Auch wenn ich das, was die katholische Kirche genehmigt, nicht unbedingt als unabhängige Quellen betrachten würde (sondern eine starken Bias erwarten). Es geht um den ganzen Kram mit Wundern und Göttlichkeit. In der Bibel kommen einige historische Figuren vor. Heißt das, dass man die Bibel auch belegt, dass Methusalem fast tausend Jahre alt wurde? Die Bibel sagt, dass er im Alter von 187 Jahren ein Kind gezeugt hat und danach noch 782 Jahre weiterlebte. Ist das jetzt belegt und als wahr anzunehmen?

          • barsoap@lemm.ee
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            5 days ago

            Was die Existenz Jesus angeht haben wir z.B. Zeugnisse von (heidnischen) Römern die bestätigen dass Christen, in Rom, der Kreuzigung durch die Römer gedacht haben. Und zwar schon so früh dass man davon ausgehen muss dass wenn es nicht passiert wäre sie erwähnt hätten dass das Rufmord ist, politisch motiviert, sowas in die Richtung. Dass er von Paul getauft wurde und wandernder Prediger war ist auch gesichert, “gesichert” in dem Sinne dass es genauso gut bzw. halt schlecht belegt ist wie anderes Zeug aus dem Arsch der Welt der die Gegend damals war. Es ist der Rest den man nur in christlichen Quellen findet.

            • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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              5 days ago

              Aber das juckt doch alles nicht. Wo ist darin der Beweis, dass Jesus übers Wasser gelaufen ist, Lahme und Blinde geheilt hat, der Sohn Gottes ist, nach dem Tod wieder auferstanden und genau Himmel gefahren ist? Welche unabhängigen Quelöen bestätigen das?

              • barsoap@lemm.ee
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                5 days ago

                Ich zitiere mich selbst:

                Es ist der Rest den man nur in christlichen Quellen findet.

                Manches mag wahr sein, das meiste Mischung aus Metapher und Wunschdenken. Ich sehe z.B keinen Grund an der Tempelgeschichte zu zweifeln.

                • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                  5 days ago

                  Wie gesagt, es geht nicht darum, dass alles in der Bibel unwahr ist, weil es in der Bibel steht, sondern dass die Bibel keine historische Aufzeichnung und als Quelle nicht zu gebrauchen ist.

                  • barsoap@lemm.ee
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                    5 days ago

                    Wie sehr die als historisches Dokument zu gebrauchen ist hängt damit zusammen wie sehr eine gewisse Behauptung was mit dem Status den Christen Jesus geben bestätigt, und wie vereinbar das ganze mit Materialismus ist. Wenn da steht “Und Jesus bestellte ein Brot und Feigen in <Stadt>, und sie gefielen ihm” dann ist das nicht verdächtig: Warum sollte man sowas erfinden. Wenn da steht “Und er lief über’s Wasser”, dann weniger. Wenn da steht “Und er predigte, und sie hörten ihm zu, und aus Feinden wurden Freunde”, dann ist das von den damaligen Schreiberlingen nicht unwahrscheinlich selektiv wahrgenommen, aber wahrscheinlich auch nicht komplett erdacht und erlogen.