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Cake day: April 3rd, 2024

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  • Die Utopie ist es wert verfolgt zu werden

    Ich denke nur, wir waren ihr direkt nach dem Krieg sehr viel näher als jetzt. Als die Vereinten Nationen gegründet wurden, waren, auch im amerikanischen Kongress, sehr viele bereit, die Macht an eine internationale Organisation abzugeben. Gerade in Bezug auf die Atombombe war das eine ernsthaft diskutierte Frage. Am Ende waren Stalin und Truman vielleicht nicht die geeigneten Akteure.

    Mit der Entscheidung mit dem Kapitalismus fortzufahren, war natürlich die westliche Hemisphäre gemeint.

    Der Horror in der UdSSR ging schon in den Dreißigern los, mit den Schauprozessen, denen auch viele deutsche Kommunisten zum Opfer fielen.

    Es ist unmöglich, Sowjetunion und Nazi Deutschland getrennt vom Kapitalismus zu betrachten. Die Sowjetunion natürlich als die Antithese, auf die niemand je ohne Kapitalismus gekommen wäre und Nazi Deutschland, das nach Weltwirtschaftskrise, Reparationszahlungen an seine Konkurrenten sowie Verlust der Kolonien in diesem System kaum mehr Fuß mehr fassen konnte um dann auf seine eigenen Ideen zu kommen. Und während Hitler den internationalen liberalen Kapitalismus verachtete, machte er sich Struktur wie auch Moral des Kapitalismus zu eigen, um seine eigenen Ziele zu verwirklichen.

    Dass jedem Staat Macht zu eigen sein muss, um seinen Herrschaftsanspruch gegenüber der jeweiligen Bevölkerung zu rechtfertigen, habe ich nicht vergessen, macht es aber auch nicht leichter, ihn zu verteidigen.

    Mir ist klar, dass die meisten hier keine expansionistische Politik mehr anstreben. Auch wenn sich das global gerade zu ändern scheint. Aber ein Grund, warum die Bundeswehr in dem Zustand, in dem sie sich gerade befindet, ist, dass man sie über Jahre zu einer schnellen Eingreiftruppe fürs Ausland aufgebaut hat, um dort sehr wohl deutsche Interessen zu vertreten. Für diese Wahrheit musste auch jemand mal zurücktreten. Die Aufrüstung zu Hause geriet dann halt ein wenig in Vergessenheit.

    Dafür macht man jetzt beides. Und schickt auch immer mehr Kriegsschiffe in die Ferne…

    Ich will das nicht.







  • Die Idee des Expandierens kam aber erst nach der Feststellung, dass man jetzt unabhängig sein müsste. Vor 100 Jahren war das ebenfalls ziemlich en vogue. Man sah die internationale Ordnung als gescheitert an und es gab überall Bestrebungen autark zu werden. In Deutschland, auch dem Verlust der Kolonien geschuldet, kam dann einer auf die Idee dafür Lebensraum im Osten zu finden.

    Ich denke es war katastrophal nach WWII mit den gekoppelten Modellen Nationalstaat und Kapitalismus weiterzumachen, als hätten die nichts mit der vorangegangenen Apokalypse zu tun. Es wurde zwar stark reguliert und es gab eine internationale Ordnung, mit untereinander konkurrierenden Staaten konnte das aber langfristig nicht gutgehen. Macht ist ein relatives Maß. Du hast nur Macht wenn jemand anders weniger davon hat. Und wenn ein Staat wirtschaftliche Macht hat, greift diese Wirtschaft schnell auch mal auf die militärische Macht zurück. Geht, wie jetzt, die internationale Ordnung flöten, sind diese Mächte die, die uns in der Auseinandersetzung mit anderen Staaten zu den Sklaven des Nationalstaates machen wie zuvor beobachtet.